Adobe Type Library General Information | German

Heutzutage können Designer und Desktop-Publisher unter Tausenden von Schriften in der Adobe-Schriftenbibliothek wählen, und regelmäßig kommen neue Designs hinzu. Um Ihnen das Wählen einer Schrift zu erleichtern, haben wir die Bibliothek nach einem vereinfachten Schriftklassifizierungssystems angeordnet. Die meisten Kategorien sind an das international anerkannte System der Association Typographique Internationale (ATypI) angelehnt. Viele Schriften passen in mehr als eine Kategorie (selbst die Experten sind sich nicht einig). Außerdem haben wir spezielle Kategorien für die Adobe-Schriftenbibliothek hinzugefügt, wie etwa Opticals-Schriften.

Serifenschriften Die Serifen, oder Endstriche, an den Zeichen gehen wahrscheinlich auf die frühe Römerzeit zurück. Father Edward Catich stellt in seiner Schrift “The Origin of the Serif” die These auf, daß die Serifen ihren Ursprung darin haben, daß Zeichen zunächst auf den Stein gepinselt und dann gemeißelt wurden. Serifen-oder Roman-Schriften sind für den Fließtext nützlich, da die Serifen das Erkennen der einzelnen Zeichen erleichtern und das Auge an der Textzeile entlang führen. Serifenschriften werden wie im folgenden beschrieben in vier Hauptkategorien unterteilt: Venezianische Renaissance-Antiqua, Französische Renaissance-Antiqua, Barock-Antiqua und Klassizistische Antiqua.

Venezianische Renaissance-Antiqua Benannt nach den ersten 1470 in Venedig erschienenen Serifenschriften, imitierten diese Schriften ursprünglich die Handschriften der Gelehrten in der italienischen Renaissance. Diese Schriften haben ihren Ursprung in der Buchschrift und erfüllen aufgrund ihrer Klarheit und Lesbarkeit diesen Zweck immer noch sehr gut.

Französische Renaissance-Antiqua Zu diesen Schriften gehören manche der heute beliebtesten Serifenschriften. Sie wurden im 16. und 17. Jahrhundert von Druckmeistern wie dem Franzosen Claude Garamond und dem Venezianer Aldus Manutius gestaltet. Die Merkmale der französischen Renaissance-Antiqua-Schriften sind in der Adobe Garamond erkennbar, die einen horizontalen Strich im Kleinbuchstaben e hat, einen etwas größeren Kontrast zwischen dicken und dünnen Strichen als die venezianischen Schriften und nach links geneigte Achsenkurven und Kehlung der Serifen.

Barock-Antiqua In der Typographie war das 18. Jahrhundert eine Übergangszeit. Schriften dieser Gruppe enthalten Elemente der Französischen Renaissance-Antiqua und Elemente der Klassizistischen Antiqua. Barock Antiqua-Schriften wie ITC New Baskerville und Caslon sind wegen ihrer Gleichmäßigkeit und Präzision sehr schön im Fließtext. Die Achse der runden Zeichen ist vertikal oder kaum geneigt, der Kontrast zwischen Haarlinien und anderen Strichen ist recht stark und die Serifen sind dünn, flach und gekehlt.

Klassizistische Antiqua Verbesserungen in der Papierproduktion, beim Setzen, Drucken und Binden Ende des 18. Jahrhunderts haben die Entwicklung der Typographie stark beeinflußt. Es war nun möglich einen Schrift stil mit starker Betonung der vertikalen Linien und feinen Haarlinien zu entwickeln, wie es die fran-zösische Familie Didot zeigt und der italienische

MONOSPACED POLICES À CHASSE CONSTANTE DICKTENGLEICHE

ARABIC ARABE ARABISCH

CYRILLIC CYRILLIQUE KYRILLISCH

GREEK GREC GRIECHISCH

Drucker Bodoni perfektionierte. Diese Designer gaben dieser Gruppe ihren englischen Namen: Didone. Merkmale Klassizistischer Antiqua-Schriften sind u. a. ein starker Kontrast zwischen dicken und dünnen Linien, gebogene Linien auf einer vertikalen Achse und häufig Serifen ohne Kehlung.

Serifenbetonte Linear-Antiqua Die Industrielle Revolution Anfang des 19. Jahrhunderts förderte die Entwicklung sehr fetter Druckbuchstaben, denn sie konnten in einem neuen Kommunikationsmittel verwendet werden: Werbung. Um die Aufmerksamkeit der Betrachter rangen Poster, Flugblätter und Plakate. Diese wurden oft mit serifenbetonten Antiqua-Schriften erstellt, die mit ihren starken, eckigen Abschlußstrichen leicht die Aufmerksamkeit der Leser erregen.

Es gibt drei Untergruppen: Serifenbetonte Antiqua, Clarendons und Schreibmaschinenschriften. Linear-Antiqua mit eckigen Serifen ohne Kehlung; Clarendons mit eckigen Serifen mit Kehlung und Schreibmaschinenschriften, deren Grundstriche und Serifen ähnliche Strichstärken und konstante Dickten der Zeichen aufweisen.

Serifenlose Schriften Obwohl die erste serifenlose Schrift (Sans Serif) 1816 veröffentlicht wurde, ist ein weiteres Jahrhundert vergangen, bis diese Schriften an Beliebtheit gewannen. In den zwanziger Jahren dann, als die Typographie stark von der Philosophie “weniger ist mehr” der deutschen Designerschule Bauhaus beeinflußt wurde, fingen Designer an, serifenlose Schriften zu entwickeln. Verzierungen verschwanden fast völlig. Diese Schriften sind als Auszeichnungsschriften sehr gut lesbar und können auch im Fließtext erfolgreich eingesetzt werden. Sie fallen in eine von vier Kategorien: Grotesk, Neo-Grotesk, Geometrisch und Humanistisch, wie im folgenden beschrieben.

Grotesk Frühe serifenlose Designs wie News Gothic werden Grotesk genannt. Der Name kam in England auf, wo die ersten dieser Schriften als ungeschickt und unansprechend empfunden wurden, weil ihnen die traditionellen Serifen fehlten.

Neo-Grotesk Neuere serifenlose Designs im Schweizer Stil werden Neo-Grotesk genannt, da sie grazilere Versionen der frühen Grotesken sind.

Geometrisch Geometrische serifenlose Schriften wurden stark von der Bauhaus-Bewegung beeinflußt und zeichnen sich durch kreisrunde oder anderweitig geometrisch oder mechanisch anmutende o’s und andere Bogen-und Schulterformen aus. (Bogen sind die runden Teile von a, b, c, d, e, g, p und q. Schultern entstehen dort, wo die Kurven an die geraden Linien von h, m, n und u stoßen.) Geometrische Schriften haben oft einstöckige Kleinbuchstaben für a und gsowie wenig Modulation der Strichstärke.

Humanistisch Humanistische serifenlose Schriften zeichnen sich durch nicht-kreisrunde, organisch anmutende Bogen-und Schulterformen aus. Die Dickten variieren oft sehr stark und es gibt zumindest etwas Modulation bei der Strichstärke. Die Kleinbuchstaben a und g sind in der Regel zweistöckig.

HEBREW HÉBREU HEBRÄISCH

JAPANESE JAPONAIS JAPANCISCH

KOREAN CORÉEN KOREANISCH

THAI THAI THAILÄNDISCH

Schreibschriften und Handschriftliche Antiqua Seit ein Drucker in Paris 1643 die erste derartige Schrift schuf, sind Schreibschriften fast genauso zahlreich wie die handschrift-lichen Schreibgeräte Pinsel, Breitfeder und spitze Feder, die sie imitieren sollen. Schreibschriften ahmen Handschriften oft nach, indem die Buchstaben miteinander verbunden werden. Aufgrund der Vielfalt dieser Freiformschriften können sie für so unterschied liche Zwecke wie formlose Sonderange bots schilder und formelle Hochzeitseinladungen verwendet werden.

Zier-und Auszeichnungsschriften Die Schriften in dieser Gruppe enthalten Elemente von vielen verschiedenen Stilen, sie haben aber eines gemeinsam: Sie sind am effektvollsten in großen Größen und für Auszeichnungszwecke wie Überschriften und Titel.

Inzisen Anders als die meisten Schriften, die auf mit Feder oder Pinsel gemalten Formen beruhen, basieren die Inzisen auf in Stein geritzten oder gemeißelten Zeichen. Da die meisten gemeißelten Zeichen Großbuchstaben sind, enthalten Inzisen oft nur Großbuchstaben. Einige dieser Schriften können effizient für Fließtext eingesetzt werden, aber die meisten eignen sich besser für Zwecke wie Poster, Verpackungen und Buchtitel.

Gebrochene Schriften Als Gutenberg die beweglichen Lettern entwickelte, orientierten sich die Zeichenformen an zeitgenössischen Manuskript handschriften, die mit einer breiten, flachen Feder geschrieben wurden. Diese Hand-schriften wurden im Mittelalter in Europa entwickelt und sind weiterhin rund um den Globus beliebt. Gebrochene Schriften werden auch als Frakturen oder gotische Schriften bezeichnet und wurden in Deutschland bis zum 2. Weltkrieg für Fließtext verwendet. Sie werden jetzt in erster Linie als Auszeichnungsschriften eingesetzt.

Dicktengleiche Die dicktengleichen Schriften, auch nicht-proportional genannt, wurden mit der Erfindung der Schreibmaschine beliebt, wo es erforderlich war, daß alle Zeichen gleich viel Platz in Anpruch nehmen. Viele dicktengleiche Designs versuchen, die gewohnte Formlosigkeit des maschinengeschriebenen Texts einzufangen. Sie sind besonders nützlich, wenn die Zeichen vertikal ausgerichtet sein sollen, wie etwa bei Computercode-Listings.

Arabisch Arabische Schriftarten dienen vor allem dazu, die in der arabischen Sprache verwendeten Schriftzeichen bereitzustellen.

Kyrillisch Kyrillische Schriften wurden speziell für die Zeichen und Akzente entwickelt, die für die Sprachen Russisch, Belarussisch, Ukrainisch, Serbokroatisch, Bulgarisch und Mazedonisch erforderlich sind.

Griechisch Griechische Schriftarten dienen vor allem dazu, die in der griechischen Sprache verwendeten Zeichen bereitzustellen.

Hebräisch Hebräische Schriftarten dienen vor allem dazu, die in der hebräischen Sprache verwendeten Schriftzeichen bereitzustellen.

Japanisch Japanische Schriftarten dienen vor allem dazu, die in der japanischen Sprache verwendeten Schriftzeichen bereitzustellen.

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